Viele verbinden den Namen Schuco in erster Linie mit klassischem
Blechspielzeug. In den 50iger Jahren jedoch wurde der Werkstoff Blech von neuen
Werkstoffen und Fertigungstechniken wie zum Beispiel Spritzgießen langsam aber
sicher verdrängt. Das Spritzgießen, zuerst mit Zinkdruckguss und später mit
Kunststoffen, bot viele Vorteile gegenüber der Stanz-und Prägetechnik der bis
dahin bekannten Blechmodelle. Zum Beispiel war mit der Spritzgießtechnik eine
sehr hohe Detailnachbildung bei immer kleineren Modellmaßstäben möglich.
Darüber hinaus konnten mit dieser Technik wesentlich höhere Stückzahlen in
kürzerer Zeit produziert werden. Sehr viele von den klassischen deutschen
Blechspielzeug-Produzenten verpassten diesen Umbruch und waren kurze Zeit später für
immer vom Markt verschwunden. Eines der ersten Modelle, die um 1954 von der
Firma Schuco aus Spritzguss gefertigt wurden, war der
Micro Racer. Schuco
stattete die kleinen Zinkdruckguss Modelle wie gewohnt mit einem interessanten
Innenleben aus und war somit den einfachen Schiebemodellen vieler Mitbewerber
wieder einen Schritt voraus. Laut Schuco-Werbung war der
Micro Racer das
schnellste Uhrwerkauto der Welt. Die kleinen Schuco Modelle in einem handlichen
Hosentaschenformat waren ausgestattet mit einem zuverlässigen, schnelllaufenden
Uhrwerkmotor, Handbremse, lenkbaren Vorderrädern und wurden damit zu einem riesigen
Verkaufserfolg. Die älteren Semester unter uns erinnern sich ganz bestimmt an
die heißen Rennschlachten auf den Schulhöfen und Klassenzimmern. Vielleicht
besitzt ja der eine oder andere noch ein bespieltes Modell aus seiner
Jugendzeit, das hin und wieder nostalgische Erinnerungen an die eigene wilde
und interessante Jugendzeit weckt.
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